Der Präsident Antonio Auricchio kommentiert diese Daten im Lichte der internationalen Konjunktur und bietet einen Ausblick auf die kommenden Termine des Konsortiums
Das Konsortium für den Schutz des Gorgonzola DOP (g.U.) gibt die Produktionsdaten bekannt, die zum 31. Dezember 2023 bei 5.178.975 im gerade vergangenen Jahr erzeugten Laiben liegen, was einem Zuwachs von 2,59% im Vergleich zu 2022 entspricht.
Die 39 Mitgliedsunternehmen in den 15 auf Piemont und Lombardei verteilten Erzeugerprovinzen haben 130.664 Laibe mehr hergestellt als 2022, der Löwenanteil des Wachstums entfällt jedoch mit 3.757.088 insgesamt im Jahr 2023 erzeugten Laiben auf Piemont (+3,58%).
Antonio Auricchio, Präsident des Konsortiums zum Schutz des Gorgonzola, hat diese Daten folgendermaßen kommentiert: „Nach dem Rückschlag im Jahr 2022 (dem ersten in einem Jahrzehnt) hat die Produktion des Gorgonzola g.U. wieder ein eindeutig positives Vorzeichen aufzuweisen mit einem Zuwachs von über 130.000 Laiben im Vergleich zum Vorjahr. Ich halte dies für ein gutes Ergebnis, denn wir haben damit mehr als die Hälfte unserer Rückgänge des Jahres 2022 wieder aufgeholt, und das ist uns zu einem schwierigen Moment für alle Käsesorten mit geschützter Ursprungsbezeichnung gelungen, während die Landwirtschaft unter dem Klimawandel leidet und die durch kriegerische Konflikte in aller Welt geprägte desaströse internationale Lage sich auch auf die traditionellen Handelswege niederschlägt. Trotz der anhaltenden Schwierigkeiten bleibe ich fest davon überzeugt, dass wir uns nicht auf eine Preisschlacht einlassen dürfen, denn unsere italienischen Produkte sind für ihre enorm hohe Qualität zertifiziert und dies wird von den Verbrauchern der ganzen Welt deutlich wahrgenommen.“
Hinsichtlich der beiden Gorgonzola-Typen verzeichnete der würzige Gorgonzola im vergangenen Jahr 614.039 Laibe, was 11,86% der Gesamtproduktion und damit einem Rückgang um 2,47% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Einen Rückgang hat auch das frische – als Löffelgorgonzola bezeichnete – Produkt (-25,21%) erfahren, während die Daten des Gorgonzola aus dem biologischen Anbau deutlich positiv ausfallen, denn dieser ist um 19% gewachsen, was 8.032 mehr erzeugten Laiben im Jahr 2023 entspricht.
Hinsichtlich des Rohstoffs präzisiert Präsident Auricchio: „Wir hatten auch in den Herbstmonaten, in denen die Milcherzeugung normalerweise am höchsten ausfällt, weniger Milch, während die Kosten, die zwar im Vergleich zu den wahnwitzigen Steigerungen der letzten Jahre zurückgegangen sind, in Italien weiterhin höher sind als in Frankreich und Deutschland. Das hilft uns natürlich nicht in unserem Konkurrenzkampf mit unseren europäischen Cousins.“ Weiter nimmt Auricchio Bezug auf den Export, dessen Daten bis zum September 2023 mit 18.311 von Januar bis September exportierten Tonnen Gorgonzola vorliegen: „Beim Export waren stets positive Bilanzen zu ziehen, was uns auch in den schwierigsten Jahren eine Hilfe war. Momentan ist die Lage hier im Großen und Ganzen stabil. Ich warte auf die definitiven Daten des letzten Quartals, bevor ich mich dazu äußere, kann jedoch vorausschicken, dass auf globaler Ebene auch günstigere Bedingungen für unsere Produkte geschaffen werden müssen. Dabei denke ich beispielsweise daran, dass die Einfuhrzölle in den USA bis jetzt lediglich eingefroren, jedoch nicht abgeschafft worden sind. Ich brauche nicht hinzuzufügen, dass ein Kurswechsel angesichts der amerikanischen Wahlen in diesem Jahr für uns einer Katastrophe gleichkäme.“
Mit Blick auf die Zukunft schließt Antonio Auricchio: „Der Gorgonzola ist eines jener Exzellenzprodukte, um das wir von der ganzen Welt beneidet werden, und als Konsortium befassen wir uns stetig damit, ihn bei den großen internationalen Messen in Italien, Europa und Asien vorzustellen. 2024 werden wir selbstredend bei der CIBUS in Parma (7.-10. Mai) und bei der SIAL in Paris (19.-23. Oktober) dabei sein, zum ersten Mal werden wir als Konsortium auch an der Summer Fancy Food in New York (23.-25. Juni) teilnehmen und momentan sind wir dabei, eine Teilnahme an der Foodex in Tokio im März zu definieren.“